Megatrends und die Industrie Megatrends und die Industrie

Mercedes-Benz tut es. BASF tut es. BMW, Toyota und Apple tun es. Sie orientieren sich an Megatrends. Die Tiefenströmungen des Wandels, wie sie das Zukunftsinstitut Deutschland anschaulich nennt, beeinflussen nicht nur Gesellschaft und Politik über Jahrzehnte, sondern steuern auch Angebot und Nachfrage einer Ware oder Dienstleistung.

1982 prägte der US-amerikanische Politloge und spätere Präsidentenberater John Naisbitt den Begriff «Megatrend» und sein gleichnamiges Buch hielt sich während 18 Monaten in den Top-Charts. «Megatrends are large social, economic, political, and technological changes, they influence us for some time.»

Noch vor zwanzig Jahren kostete eine anständige Megatrend-Studie ein kleines Vermögen. Im Zeitalter des Internets sind Informationen zu Megatrends omnipräsent und oftmals kostenlos. Sich mit ihnen auseinanderzusetzen, bleibt nach wie vor eine anspruchsvolle aber lohnende Arbeit.

 

Bedeutung von Megatrends in der ZulieferpyramideZweifellos sind Megatrends für OEM (Original Equipment Manufacturer) unverzichtbare Informationsquellen für die Unternehmens-, Produkt- und Marketingstrategie. Ohne sie ist erfolgreiche Marktorientierung nur schwerlich denkbar. Wer entwickelt schon proprietäre Hardware, wenn er weiss, dass Connectivity ein stark anschwellender Megatrend ist? Und wer hält schon unbeirrt am traditionellen Geschäftsmodell fest, wenn er weiss, dass der Megatrend Predictable Disruption neue und bisher unbekannte Player hervorbringen wird?

Bewegen wir uns in der Zulieferpyramide nach unten, gelangen wir zu den Tier-1- und Tier-2-Unternehmen. Bei den mittleren und kleineren Zulieferunternehmen verliert das Thema Megatrends zunehmend an Bedeutung. Zum einen richtet sich der Blick der Zulieferer naturgemäss Richtung OEM-Kunde, zum anderen fehlen die nötigen Ressourcen. Allzu oft wird aus der hochgepriesenen Partnerschaft eine Einbahnstrasse. Lieferant liefert, was Kunde will. Dabei ginge es auch anders: Wer sich selber frühzeitig mit der Zukunft auseinandersetzt, kann auch die Zukunft des Kunden besser verstehen und mitgestalten.

 

Es gibt nur eine ZukunftWir von schneiterpartner sind davon überzeugt, dass Megatrends für Unternehmungen jeder Grösse von fundmentaler Bedeutung sind. Die Zulieferer gewinnen Kompetenz und Vertrauen, wenn sie nebst den klassischen Disziplinen wie Qualität, Lieferbereitschaft, Preis-/Leistungsverhältnis die Anforderungen des Wandels frühzeitig erkennen. Bei der Produktentwicklung, beim Marketing und im Verkauf. Mit Megatrends arbeiten, bedeutet nichts anderes, als die Instrumente nutzen, die auch für die OEMs relevant sind. Sie können zu gemeinsamen Zielen führen, Partnerschaften stärken und den gemeinsamen Erfolg sichern.

René Rüegg
schneiterpartner